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Bild vom 15.10.2013   Ärzte Pfusch! Krebskranker bekommt Schmerzensgeld nach seinem Tod, Feldhaar, Krebs, Sabrina Diehl, PatientenanwältinDownload als PDF

Krebskranker (68) bekommt Schmerzens-Geld nach seinem Tod

Bocholt - Dieser Mann hätte nicht sterben müssen. Noch nicht jetzt!

Bei Heinz Feldhaar (68) hatten Ärzte der Uni-Klinik Münster (Westfalen) einen Tumor in der Brust entdeckt. Entfernt haben sie ihn aber nicht.

Das Krebsgeschwür wurde einfach vergessen.

Der unglaubliche Fall:
Mit einer Hirnblutung kommt der gelernte Krankenpfleger 2008 ins Krankenhaus. Bei einer Computer-Tomografie des Brustkorbes ist ein hühnereigroßer Tumor an der Thymusdrüse zu sehen. Aber die Ärzte operieren nur am Kopf.

Ein Gutachten für das Landgericht Münster kommt später zu dem Schluss: „Es handelt sich eindeutig um einen Behandlungsfehler durch Unterlassen, der nicht vorkommen darf.“

Zwei Jahre später muss Feldhaar erneut ins Krankenhaus: schwere Atemnot! Der Tumor wiegt schon 1 Kilo, drückt auf die Lunge. Jetzt endlich wird er entfernt. Viel zu spät: Der Krebs hat schon überall Metastasen gebildet. Feldhaar verklagt die Klinik auf Schmerzensgeld, das Landgericht Münster bietet im September einen Vergleich über 30.000 Euro an.

Patienten-Anwältin Sabrina Diehl (32): „Die Klinik hat mit uns um die Höhe des Vergleiches gefeilscht wie auf einem Basar, damit auf Zeit gespielt. Eine Unverschämtheit!“

Die Uniklinik erklärt: „Mit dem Vergleichsvorschlag war keine rechtliche Bewertung verbunden.“ Trotzdem willigt sie in den Vergleich ein.

Vier Tage vor seinem Tod schreibt Feldhaar an Bild: „Ich habe den Vergleich angenommen. Das Ende des Prozesses würde ich nicht erleben.“

Er erlebt nicht mal die Zahlung. Am 14. September stirbt er in den Armen seiner Frau Clärchen (67). Zehn Tage später kommt das Geld an. 


Neue Post 09.10.2013   Ein Arzt hat mir den Rücken gebrochen   Brigitte R.  Er wollte sie nur einrenken. Jetzt ist sie ein Pflegefall, Sabrina Diehl, Borken, DorstenDownload als PDF

Er wollte sie nur einrenken. Jetzt ist sie ein Pflegefall.

Hilflos liegt Brigitte R. in ihrem Pflegebett. Obwohl die 63- jährige aus dem westfälischen Dorsten Morphium schluckt, löst jede noch so kleine Bewegung höllische Schmerzen aus. Oft ist sie zu schwach, wenn sie ihr Mann Eduard (67) vorsichtig in den Rollstuhl heben möchte, um etwas friste Luft auf der Terrasse zu schnappen. "Spaziergänge oder Stadtbummel - daran ist gar nicht zu denken", sagt sie traurig. "Denn jede Unebenheit auf dem Boden könnte für mich lebensgefährlich sein."

Schrauben, Nägel und Zement halten ihren Rücken notdürftig zusammen - das Werk eines "unfähigen Orthopäden", ist Brigitte R. überzeugt. Dabei war die Mutter von zwei erwachsenen Söhnen immer kerngesund, wollte mit ihrem "Edi" den Vorruhestand genießen. "Tanzen war unsere Leidenschaft", so das Paar.

Doch im Frühjahr 2009 begann die Tragödie. Im St.- Marien-Hospital in Borken musste in einer OP ein gebrochener Lendenwirbel zementiert werden. "Danach empfand ich nur ein Ziehen in der Leiste als lästig", so die Patientin. "Das kriegen wir auch noch hin...", versprach der Arzt.

Die Klinik beteuert ihre Unschuld

Um Brigitte "einzurenken", zog er an ihrem Unterschenkel. Da er abrutschte, nahm er ein Handtuch als Hebel zur Hilfe, " drehte und riss mit brachialer Gewalt. Es gab einen Knall- der stechende Schmerz trieb mir die Tränen in die Augen. Und ich schrie nur noch!"

Erst acht Tage später, nach unerträglichen Qualen, stellten die Kollegen des Orthopäden fest: Er hatte Brigitte R. zwei Lendenwirbel gebrochen, einen Bandscheibenvorfall ausgelöst und das Kniegelenk zerstört!

"Wir fordern 200.000 Euro Schmerzensgeld", erklärt Anwältin Sabrina Diehl, die für ihre Mandantin um Gerechtigkeit kämpft. Die Klinik aber sagt: Wir gehen nicht von einem Behandlungsfehler aus. Sollte dies durch ein Gutachten festgestellt werden, stehen wir zu unserer Verantwortung."

Das hofft die geplagte Familie. Auch fünf weitere Operationen konnten die Wirbelsäule nicht heilen. "Meine Frau wurde als Pflegefall entlassen", klagt Eduard. "Kein Geld der Welt kann das gutmachen." Brigitte streichelt zärtlich seine Hand sagt: "Du bist mein Fels in der Brandung. Ohne dich will ich nicht weiterleben."


bild 02.10.2013 ein kaputter defibrillator haette bernd steinnebel 46 aus marl beinahe getoetet mein herzschrittmacher hat fast mein herz zerstoert sabrina diehDownload als PDF

Ein kaputter Defibrillator hätte Bernd Steinnebel (46) aus Marl beinahe getötet

Marl – Der Defibrillator sollte Bernd Steinnebel (46) das Leben retten – doch das Gerät hat sein Leben zerstört.


Der Mann aus Marl hat erblich bedingt ein anfälliges Herz. Steinnebel: „Ich bekam früh drei Infarkte, die Ärzte empfahlen mir daraufhin einen im Körper eingepflanzten Defibrillator. Doch da begann mein Leidensweg erst richtig.“ Denn: Das eingepflanzte Gerät war defekt – löste unkontrolliert Stromstöße aus.

Der mittlerweile Arbeitsunfähige Krankenpfleger: „Ich sah nur noch blau, als wenn mir einer die Axt ins Kreuz haut. Der Schlag ist vier Mal so stark wie aus der Steckdose. Das soll ja nur losgehen, falls mein Herz stehen bleibt, aber nicht, wenn es mir gut geht.“

Immer wieder bekommt er Schläge, sogar beim Autofahren, einmal bleibt sein Herz kurz stehen, er stürzt, erleidet einen Kieferbruch. Erst nach mehreren Jahren erkennen die Ärzte den Defekt, tauschen das Gerät aus. Doch: Auch das neue verrutscht, wieder unkontrollierte Schläge.

Danach lässt er sich den Defibrillator entfernen. „Ich habe 35 Stents, vier Bypässe, mein Herz ist schwach. Aber mit dieser Angst konnte ich nicht leben, dass ich immer wieder ohne Vorwarnung Schläge bekomme, die mich töten können.“

Steinnebel hat die Herstellerfirma verklagt. Seine Anwältin Sabrina Diehl (34, Oberhausen) fordert 85 000 Euro und monatliche Unterstützung: „Es ist eine große Frechheit, dass Medtronic kein Schmerzensgeld zahlt. Schließlich handelt es sich um einen bekannten Mangel, so dass das Produkt sogar vom Markt genommen werden musste.“

Medtronic (Meerbusch) wollte sich auf BILD-Anfrage nicht zum laufenden Verfahren äußern.

 

So soll ein Defi funktionieren

Ein implantierter Defibrillator (von lat. de (=weg) und fibrillation (=Flimmern) überwacht den Herzrhythmus. Wenn dieser von Normalwerten abweicht, wird mittels eines Stromstoßes ein mögliches Kammerflimmern, ein nicht mehr richtiges Schlagen des Herzens, reguliert. Das soll verhindern, dass zu wenig Blut durch den Körper geleitet wird. Kammerflimmern ist die Ursache des gefürchteten plötzliches Herztodes.

 


Express 12.09.2013   Bein kürzer nach Beinverlängerung   Peter Schröder (58) lag in nur 3 Jahren 22 Mal auf dem OP Tisch, Sabrina Diehl, PatientenanwaltDownload als PDF

Peter Schröder (58) lag in nur drei Jahren 22 Mal auf dem OP-Tisch

Gelsenkirchen – Ein kleiner Unterschied war immer da. Peter Schröder (58) hatte das rechte Bein von Geburt an ein paar Zentimeter kürzer. Das glich ein erhöhter Schuhabsatz aus. „Ich habe als Kind Fußball gespielt, später Rasen gemäht, gekegelt, ich konnte allesmachen“, erzählt der Familienvater aus Gelsenkirchen. Doch damit ist jetzt Schluss. Der Angestellte ist schwerbehindert, lebenslänglich pflegebedürftig. Grund: der Versuch, das Bein gleichzeitig mit dem Einsatz einer neuen Hüfte operativ zu verlängern, ging brutal schief.

Der ehemals fitte Mann (Controller bei „eon“) sitzt meist im Rollstuhl, schafft nur noch mühsam ein paar Schritte am Rollator. Das Bein, das eigentlich verlängert werden sollte, ist zwölf Zentimeter kürzer - und der ehemals mobile Campingfan hat den Horror von 22 Operationen in drei Jahren durchlitten.

 Jetzt klagt er mit Patientenanwältin Sabrina Diehl (32) gegen die für die erste OP-Staffel verantwortlichen Ärzte. Auf 150 000 Euro Schmerzensgeld und monatliche Zahlung von 2400 €. „Denn mein Leben“, sagt er bitter, „hat sich seit diesem Pfusch leider um 180 Grad zum Schlechten gedreht.“

 Im Juli 2010 ging Schröder erstmals ins Krankenhaus, um sich beraten zu lassen. Er hatte Schmerzen beim Laufen, durch die ungleiche Beinlänge war der Verschleiß des Hüftgelenks erhöht. Als die Ärzte versicherten, man könne ohne Probleme ein neues Hüftgelenk und gleichzeitig eine Beinverlängerung machen, entschloss er sich zu dieser OP.

 Doch nach dem Eingriff im August 2010 (s. kleines Foto) bekam er starke Schmerzen, Durchfall. „Ich hatte mir Bakterien eingehandelt, die Stelle war entzündet, wurde immer wieder aufgemacht,  gespült, ich wurde vollgepumpt mit Medikamenten und immer wieder operiert, teils zweimal pro Woche.“

 Bei der zehnten (!) OP kam der komplette Gelenkersatz wieder raus. Auch Ehefrau Roswitha (55) war mittlerweile erbost und mit den Nerven am Ende, mit Hilfe des Hausarztes wechselte Schröder das Krankenhaus.

 Die Ärzte dort lobt er über den grünen Klee, sie versuchten zu retten, was eigentlich nicht mehr zu retten ist (s. gr. Röntgenfoto). „Die zwei letzten OPs dienten nur dazu, dass ich wenigsten wieder ein bisschen in die Senkrechte komme.“

 Der geduldige Patient seufzt: „Mehr ist nicht machbar.“

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 Verbesserte Patientenrechte

Zum 1.März hat der Gesetzgeber die Patientenrechte im Hinblick auf Behandlungsfehler verbessert. Bei einem groben Behandlungsfehler ist die Beweislast umgekehrt - sie liegt jetzt beim Arzt. Der Arzt muss beweisen, dass der gesundheitliche Schaden NICHT auf die fehlerhafte Behandlung  zurückzuführen ist. Die Krankenkassen sollen (früher: können) die Versicherten bei Fehlerverdacht durch Gutachten unterstützen.

 


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