Eine rabiate Behandlung zerstörte zwei Lendenwirbel
Dorsten – Ein Röntgenbild der Schande – es sieht nach unerträglichen Schmerzen aus...
Schrauben, Nägel und Zement halten den Rücken von Brigitte R. (63) zusammen. Sie bekommt Morphium, ist auf den Rollstuhl und die Hilfe ihres Mannes Eduard (68) angewiesen.
UND ALLES NUR, WEIL EIN ARZT SIE EINRENKEN WOLLTE.
Das Drama begann im März 2009. Brigitte R. kam mit einem Lendenwirbelbruch in die Klinik. Der Beginn einer medizinischen Höllenfahrt. Brigitte R.: „Ich konnte nach der OP laufen, hatte noch ein Ziehen in der rechten Leiste. Der Arzt zog heftig am rechten Bein, als ich auf dem Bett lag. Es gab einen fürchterlichen Knall.“
Trotz ihrer massiven Schmerzen wurde Brigitte R. entlassen. Neun Tage später kam sie erneut in die Klinik. Dabei wurde ein zweiter Wirbelbruch und ein Bandscheibenvorfall diagnostiziert. Wieder OP. Doch die Schmerzen blieben. Weitere Eingriffe in anderen Klinken brachten keine Linderung. Die Patientin: „Der Arzt hat mir den Rücken gebrochen, mich kaputt gemacht. Alleine bin ich hilflos. Er hat mir und meinem Mann die besten Jahre unseres Lebens genommen.“
Sebastian Seyer (35), Assistent der Geschäftsführung des Marienhospitals Borken: „Es handelt sich um ein laufendes Verfahren. Wir dürfen aus Datenschutzgründen keine Auskunft geben.“
Brigitte R. hat die Klinik auf mindestens 200 000 Euro Schmerzensgeld verklagt. IhreAnwältin Sabrina Diehl (31): „Unsere Mandantin ist durch diesen Behandlungsfehler aus ihrem Leben gerissen worden.
Wir kämpfen dafür, dass sie zumindest finanziell entschädigt wird.“