Vier Eingriffe, unsägliche Schmerzen, Rollstuhl – unfassbar, was Yasemin G. (35) seit einem fatalen Ärzte-Fehler durchmachen muss. Gemeinsam mit Ehemann Michael (43) kämpft die Mama von Adrian (5) und Marcel (16) jetzt um Gerechtigkeit.
Doch ihr großer Traum bleibt für immer unerfüllt.
Ganze 15 Zentimeter breit war das Loch in ihrem Bein. „Ich konnte bis auf den Knochen gucken“, erinnert sich Yasemin G. (35) aus Duisburg (Nordrhein-Westfalen). Das Gewebe um die schreckliche Wunde tiefschwarz, das Knie dick geschwollen. Schuld war ein ambulanter, eigentlich harmloser Eingriff.
Vertrauen. Anfang 2015 verspürte die Hausfrau Schmerzen im rechten Knie. Der Orthopäde vermutete: Meniskus. Eine Arthroskopie sollte Klarheit bringen. Also lag Yasemin am 19. Mai 2015 auf dem OP-Tisch. Als dann einige Zeit später die Wunddrainage entfernt wurde, begann der Schrecken: Immer mehr Gewebe um die Wunde starb ab! Der Arzt riet jedoch abzuwarten. Und die Verbände könne sie ruhig daheim wechseln.
Wahrheit. Als das Ganze aber immer schlimmer aussah und Yasemine große Schmerzen litt, brachte Ehemann Michael (43) seine Frau tief besorgt ins Krankenhaus. „Dort haben die Ärzte dann das ganze Ausmaß der verpfuschten Behandlung erkannt“, erzählt der Schweißer.
Der Arzt griff ohne Absprache zum Laser
Patientenanwältin Sabrina Diehl (34) aus Marl in Nordrhein-Westfalen erläutert den Fall ihrer Mandantin: „Der Orthopäde hat bei seiner Operation einen Laser eingesetzt. Völlig unüblich bei dieser Art von Eingriff. Zudem vermuten wir, dass er den Laser ungeübt oder falsch benutzte. Denn die Haut war verbrannt, ein Band im Knie durchtrennt.“
Belastung. Bereits viermal musste die Betroffene danach operiert werden, viele Wochen im Krankenhaus verbringen. Eine schreckliche Zeit, in der sie nicht bei ihren Söhnen Marcel (16) und Adrian (5) sein konnte. Besonders dem Jüngeren tat es sehr weh, seine Mama so leiden zu sehen. Statt mit ihr durch den Garten zu toben, geht er jetzt traurig neben dem Rollstuhl her.
Angst. „Bald brauche ich ein künstliches Kniegelenk“, erzählt Yasemin. „Und wie soll das später werden? Sitze ich dann ganz im Rollstuhl? Darüber will ich nicht nachdenken.“ Ihr großer Traum von einem glücklichen, unbeschwerten Familienleben ist zerplatzt. Statt ihren Söhnen zur Yasemin G. eine aktive, lebenslustige Frau (l.). Jetzt macht es Ehemann Michael und Sohn Adrian (r.) sehr traurig, sie im Rollstuhl zu sehen Unbeschwerte Zeiten mit Sohn Marcel und Klein Adrian im Garten gibt’s nun nicht mehr Seite stehen zu können, braucht die Mutter nun selbst Hilfe.
Klage. Von dem Orthopäden fordert sie 35 000 Euro Schmerzensgeld sowie die Übernahme der Behandlungskosten. „Er soll für seine Fehler geradestehen“, sagt Yasemin. „Schließlich hat er mir mit dem Laser mein Leben verpfuscht!“