Haltern – Rentnerin Waltraud S. (77) aus Haltern ist fassungslos. Sie kann einfach nicht glauben, dass man so mit ihr umgegangen ist. Sie verlor ihre Niere – weil das Krankenhaus ihren Befund nicht schickte!
Rückblick:
Nach einer überstandenen Krebs-OP kam Waltraud S. in die Reha. Dort traten Probleme mit den Adduktoren auf. Schließlich kam sie wieder in die Uniklinik Münster. Dort wurde ein CT gemacht, auch festgestellt, dass etwas mit der linke Niere nicht stimmt. Nur was, dass erfuhr sie erst mal nicht...
Die Rentnerin zu BILD: „Ich habe ganz oft in der Klinik angerufen, man möge mir den Befund schicken. Es passierte aber einfach nichts. Irgendwann habe ich richtig Druck gemacht, habe mit der Krankenkasse gedroht.“
Doch es passierte wieder nichts. Grund: Der Arzt sei im Urlaub. Dann – drei Monate nach der Untersuchung – das Fax mit dem wichtigen Befund. Waltraud S. solle sofort zu einem Urologen. Dann der Schock.
Sie: „Der Urologe hat mich sofort in die Klinik überwiesen, weil die Niere nicht mehr funktionsfähig war. Wenn der Befund eher da gewesen wäre, hätte ich meine Niere noch.“
Denn: Vor fünf Wochen gab es Komplikationen, Waltraud S. musste die linke Niere entfernt werden. Ihre Anwältin Sabrina Diehl (32, Marl) fordert nun 55.000 Euro Schmerzensgeld vom UKM. Die Juristin: „Meine Mandantin ist einfach sehr enttäuscht, dass sie immer wieder vertröstet wurde. So etwas darf schlichtweg nicht passieren. Hier geht es um ein lebenswichtiges Organ.“
Marion Dreischer (30), Sprecherin des UKM: „Die von der Rechtsanwältin angeforderten Krankenunterlagen wurden in der vergangenen Woche an sie übersandt. Der Vorgang befindet sich derzeit in Arbeit. Wir nehmen das sehr ernst.”