Irre: Doppelter Pfusch rettete dem Kind letztlich das Leben
Welche Freude ist es doch ein gesundes Kind zu habe! Helga Manthey-Tautorus (44) und ihr Mann Carsten (43) wissen dieses Glück vielleicht noch mehr zu schätzen als andere Eltern. Denn das ihre Rebecca (3) lebt, ist ein wahres Wunder: Nur weil eine Ärztin gleich zweimal pfuschte, konnte das Mädchen überhaupt zur Welt kommen.
In der elften Schwangerschaftswoche bekam die gelernte Konditorin aus Marl (NRW) Blutungen. „Wir sind sofort ins Krankenhaus nach Gelsenkirchen gefahren“, erzählt sie. Und dort erlebte die werdende Mutter den reinsten Horror.
„Es gibt keine Herztöne mehr, ihr Kind ist tot“, erklärte ihr eine Ärztin. Helga Manthey wollte schreiben vor Trauer und Schmerz. Noch am selben Tag sollte der Fötus per Ausschabung entfernt werden. Wenige Stunden nach der Diagnose wurde Helga Manthey in den OP-Saal gefahren…
Am nächsten Morgen war sie noch immer am Boden zerstört. Fast wie in Trance ließ sie eine weitere Untersuchung über sich ergehen - und glaubte kaum, was sie dabei erlebte: „Die Ärztin starrte fassungslos auf den Ultraschall-Bildschirm. Noch bevor sie etwas sagen konnte, sah ich das schlagende Herz meines Babys.“
Helga Mantehys Kind lebte. Es hatte die Ausschabung überlebt! Die Mutter: „Es war ein Wechselbad der Gefühle. Einerseits waren wir froh, dass die Ärztin bei der Ausschabung alles falsch gemacht hatte, andererseits war der Gedanke, dass sie mir beinahe ein gesundes Kind aus dem Leib geschnitten hätte, unerträglich.“
Ein Gericht hat der Familie inzwischen 5.000 Euro Schmerzensgeld zugesprochen. Damit wollen die Mantheys sich aber nicht zufriedengeben. Ihre Anwältin Sabrina Diehl: „Wir fordern mindestens 30.000 Euro. Was meine Mandantin an psychischen Qualen erleiden musste, ist nicht zu beschreiben.“