Olaf S. (53) wollte nur eine Fehlstellung korrigieren lassen. Jetzt kann er nicht mehr arbeiten
Schon seit seiner Kindheit hat Olaf S. (53) O-Beine. Ärzte machten daraus X-Beine…
Der Frührentner aus Heiden (Kreis Borken) zu BILD: „Ich hatte ein extremes O-Bein. Mir wurde zur OP geraten. Alles sollte kein Problem sein. Aber nach dem Eingriff wurden die Schmerzen immer unerträglicher“.
Olaf S. wurde damals das Schienbein durchtrennt, dann ein Keil eingesetzt. Der sollte die Fehlstellung korrigieren. Allerdings wurde aus einem O-Bein allmählich ein X-Bein: „Ich konnte nicht mehr laufen. Das war die Hölle.“
Der Garten- und Landschaftsbauer verlor seinen Job, konsultierte auch Ärzte im Bochumer Knappschaftskrankenhaus. Dort die Diagnose: Neuer Eingriff. Ende 2013 wurde er in Münster erneut operiert. Dennoch ist der Familienvater mit den Nerven am Ende.
„Ich kann 2000 Schritte gehen, dann wird das Knie dick. Mir geht es nicht gut“.
Olaf S. hat sich Patientenanwältin Sabrina Diehl (33, Marl) zur Hilfe genommen. Die Anwältin zu BILD: „Es ging in der 2. OP nur noch um Schadensbegrenzung. Beim ersten Eingriff wurde eine Überkorrektur vorgenommen. Das Gutachten spricht von einem groben Behandlungsfehler. Das hätte auffallen müssen. Wir fordern unter anderem rund 50.000,- € Schmerzensgeld.“
Was sagt die Klinik? „Das Schicksal des Patienten berührt auch uns“, erklärt Pressesprecher Tobias Rodig (37): Wir werden den Fall prüfen, gehen aber aufgrund der momentan Sachlage nicht davon aus, dass ein Behandlungsfehler vorliegt.