Auch Backe: Diese Geschichte tut richtig weh…
Noch immer hat Ulrike H. (54) Schmerzen. Verzweifelt zeigt sie dem BILD-Reporter das Röntgenbild. Deutlich ist der Bruch im Unterkiefer zu erkennen.
Sie zu BILD: „Ich war Angstpatientin, war beim Zahnarzt. Wir entschieden uns für eine Prothese. Ich wurde zum Kieferchirurgen überwiesen. Ich wollte doch einfach nur mal richtig beißen.“
Insgesamt 12 Zähne plus einen Weisheitszahn wurden ihr unter Vollnarkose gezogen. Dann kamen die Schmerzen! Ulrike H.: „Ich konnte es nicht mehr aushalten, bin sofort wieder zu ihm gegangen, bat den Arzt darum, den Kiefer zu röntgen. Doch er sagte, se sei alles in Ordnung. Ich flehte ihn an, den Kiefer zu röntgen. Das lehnte er ab, gab mir nur Antibiotika“.
Erst ihr Haus-Zahnarzt machte dann die gewünschte Aufnahme.
SEINE EINDEUTIGE DIAGNOSE: KIEFERBRUCH!
Überweisung in die Zahnklinik. Eine komplizierte OP folgte. Der Kiefer wurde mit 14 Schrauben und einer Eisenplatte fixiert. Ulrike H.: „Ich gehe davon aus, dass er mit den Kiefer beim herausnehmen des Weisheitszahns gebrochen hat. Der war noch unter der Haut. Er wollte ihn unbedingt entfernen. Ich bin am Ende.“
Jetzt will sie den Arzt in Haftung nehmen. Sabrina Diehl (33, Marl), Fachanwältin für Medizinrecht hat den Fall übernommen. Die Juristin: „Der Arzt hat den Bruch nicht nur nicht bemerkt, er ist auch nicht auf die Beschwerden eingegangen. Wir fordern 20.000 Euro Schmerzensgeld.“
BILD hakte beim Kieferchirurg nach. Er sagt: „Ich bin Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurg. Wenn ich der Patienten den Kiefer gebrochen hätte, hätte ich etwas falsch gemacht. Das ist aber nicht passiert. Außerdem kann die zeitliche Abfolge nicht stimmen. Niemand läuft acht Wochen mit einem gebrochenen Kiefer rum.“