Herten – Sami N. (51) war ein lebenslustiger, beliebter Mann. In der Nachbarschaft nannten ihn alle den „Mochtar” („Dorfchef”). Jetzt ist er tot – bloß weil ihn sein XXL-Bauch störte!
GERICHTSSTREIT UM EINE SCHIEFGEGANGENE SCHLANK-OP IN HERTEN.
Der freundliche Schneider war immer schick gekleidet – wenn da nicht dieser Bauch gewesen wäre: 140 Kilo bei 1.74 Meter – oft gab es die schönen Sachen nicht in Sami N.s Größe. Sohn Ali (25): „Das ärgerte ihn. Deshalb ließ er sich auf Rat seines Arztes einen Magenballon einsetzen.”
Doch der fünffache Vater verlor in sechs Monaten kein Gramm. Als er sich den Ballon im Krankenhaus wieder entfernen lassen wollte, gab es Komplikationen!
Witwe Sekna N. (52): „Erst hieß es nur, die OP werde länger dauern. Zwei Stunden später sprachen die Ärzte von Koma, sagten aber, er werde bald wieder wach.” Doch nach zehn Tagen starb Sami N., ohne jemals wieder zu Bewusstsein gekommen zu sein!
Rechtsanwältin Sabrina Diehl (32, Marl): „Die OP war nicht lebensnotwendig und die Risiken wurden völlig verharmlost! Ich habe den Eindruck, dass es hier nur ums Geld ging!“ Für die Hinterbliebenen hat sie Klage eingereicht, wirft der Klinik schwere Behandlungsfehler vor.
Die Klinik bedauerte den „schicksalhaften Verlauf der Behandlung”, schrieb in einer Stellungnahme: „Gleichzeitig gilt es zu betonen, dass keine Fehler bei der Durchführung der medizinischen und pflegerischen Maßnahmen sowie der Aufklärung erkennbar sind. Ein erstes Gutachten von einem unabhängigen medizinischen Sachverständigen stützt diese Einschätzung nachdrücklich.”
So funktioniert der Abnehm-Ballon
- Der Magenballon sorgt dafür, dass der Platz im Magen kleiner und somit das Hungergefühl und die Nahrungsaufnahme der Patienten reduziert werden.
- Ähnlich, wie bei einer Magenspiegelung, wird ein Schlauch mit Ballon geschluckt.
- Anschließend wird dieser mit steriler Kochsalzlösung gefüllt, um den Magen auszufüllen. Der Schlauch wird wieder entfernt.