Kaiserschnitt ohne Narkose
Sandra Schlüter (36) litt Höllenqualen, weil die Betäubung nicht wirkte. Überhaupt nehmen die Ärztepfusch-Zahlen zu
Bei der Geburt von Sandra Schlüters erstem Kind kommt es 2011 zu Komplikationen.
Die Ärzte im Hertener Krankenhaus entschließen sich, das kleine Mädchen per Kaiserschnitt zu holen. Sie bemerken allerdings nicht, dass die Narkose nicht anschlägt – und durchtrennen die Bauchmuskeln bei vollem Bewusstsein der werdenden Mutter!
Leider eine Schlamperei von vielen. Aus einer neuen Statistik der Bundesärztekammer geht hervor: 12 000 Patienten wandten sich 2012 an die angeschlossenen Schiedsstellen – 1000 mehr als im Vorjahr.
Bundesärztekammer-Sprecher Samir Rabbata rät: „Wir unterstützen Patienten bei Behandlungsfehlern.
Alternativ können sie sich auch an den Medizinischen Dienst der Krankenkassen wenden.“
Bei den Ärztekammern bekommen die Betroffenen ein kostenloses Schlichtungsverfahren.
Es wird ein Gutachten erstellt, auf dessen Basis verhandelt werden kann. Gibt es keine Einigung, kann der Patient dieses Gutachten verwenden und vor Gericht gehen.
Genau das hat Sandra Schlüter getan. Mit Patientenanwältin Sabrina Diehl klagt sie auf Schmerzensgeld. Mit der Familienplanung hat sie nach den traumatischen Erlebnis abgeschlossen: Emily (2) wird kein Geschwisterchen bekommen.