Nach seinem Unfall sucht der Mann ärztliche Hilfe in einem Bottroper Krankenhaus. Der behandelnde Arzt röntgt die Hand. Seine Diagnose lautet: „Knöcherne Verletzung der palmaren Platte des Mittelgliedes DIII links“ (es betrifft den Mittelfinger der linken Hand, siehe auch Beispielbilder unten). Der Arzt nimmt keine weiteren Untersuchungen vor, ist sich aber sicher, sein Patient benötige keine OP, lediglich müsse die Hand mithilfe einer Aluschiene ruhiggestellt werden.
Der Bottroper lässt die Nachbehandlung eine Woche später in einer Praxis bei einem anderen Arzt durchführen. Dieser diagnostiziert einen weiteren Bruch am Fingergrundgelenk. Auch seine Empfehlung lautet, die Finger müssen ruhiggestellt werden. Insgesamt befinden sich die Finger des Mannes vier Wochen in der Aluschiene. Doch seine Beschwerden halten weiter an und er sucht noch mehrfach den Arzt in Bottrop auf, welcher nichts an der Behandlung verändert.
Dann holt sich der Mann eine weitere ärztliche Meinung bei einem Orthopäden ein. Dieser ordnet sofort eine MRT-Untersuchung an. Auch die Röntgenbilder aus dem Krankenhaus betrachtet der neue Arzt. Ihm wird augenblicklich klar, die gestellte Diagnose und Behandlungsmethode seien falsch. Eine OP hätte direkt stattfinden müssen! Doch für diese Operation war es inzwischen zu spät: Eine entstandene Fehlstellung ist in die Verletzung des Bandes eingewachsen.
Nach aktuellen Erkenntnissen ist der Schaden irreparabel. Auch mit Schmerzen und Funktionseinschränkungen seiner linken Hand wird der Mann weiterhin zutun haben. Eine Faust ballen kann er nun nicht mehr. Besonders seinem Herzens-Hobby, dem Motorradfahren und -schrauben, kann er nicht mehr nachgehen. Nun fehlt ihm nicht nur der Ausgleich zu seinem stressigen Berufsalltag. Auch mit seiner kostspielig eingerichteten Privatwerkstatt und seinen 16 Motorrädern kann er so nichts mehr anfangen.
Inzwischen hat er sogar in Betracht gezogen, den betreffenden Finger amputieren zu lassen. So erhofft er, die Funktion der Hand weitestgehend wieder herstellen zu können. Bislang war noch kein Arzt bereit, den ansonsten „funktionsfähigen“ Finger abzunehmen. All dies hätte dem Bottroper erspart bleiben können, hätten die Ärzte sofort die richtige Diagnose gestellt.