Ein Urologe prüft im Zusammenhang mit einer Leisten-OP die PSA (Prostata-Spezifisches-Antigen) Werte des Bochumers. Diese sind leicht erhöht und der Arzt stellt die Diagnose „Verdacht auf Prostatitis (Prostataentzündung)“. Er leitet den Hausarzt des Mannes an, die Werte regelmäßig zu überprüfen. Im Laufe der nächsten fünf Jahre steigt der PSA-Wert des Mannes auf das Doppelte des Normalwerts an. Die Kontrollen hierzu finden beim Hausarzt statt und werden auch so dokumentiert. Obwohl die Prostata des Mannes jedes Jahr mehr PSA produziert und der Wert zuletzt erschreckend hoch ist, sieht sein behandelnder Arzt keine Veranlassung für weitere Untersuchungen oder eine Überweisung zu einem Experten.
Erst als sein Patient ihm erzählt, dass nun bei seinem Bruder Prostata-Krebs diagnostiziert sei, er sich deshalb große Sorgen mache und eine Abklärung wünsche, überweist ihn sein Hausarzt zum Urologen. Hier kommt schnell der Verdacht auf, der Mann habe auch Prostatakrebs, was durch spätere Untersuchungen bestätigt wird. Der aggressive Tumor des Mannes wird zurzeit behandelt. In weiteren Tests muss jetzt abgeklärt werden, inwieweit der Krebs möglicherweise schon gestreut hat und wie die weitere Therapie vonstattengehen kann.
Hätte der Hausarzt des Mannes schon Jahre früher reagiert und wäre den erhöhten Werten des Mannes nachgegangen, hätte der Krebs eher bekämpft werden können und kaum eine Chance gehabt, sich im Körper des Mannes auszubreiten.