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Krankenhaus entdeckt Glassplitter in der Hand eines jungen Mannes nicht – lässt sich seine „Krallenhand“ wieder begradigen?(306/20)

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Es ist ein ganz gewöhnlicher Arbeitstag, kurz vor Jahresende für den jungen Mann, der sich mit seinem Aushilfsjob in einem Café etwas zum Studium dazuverdient. An jenem Abend kommt es aber zu einem blutigen Unfall: Mit einem Glas schneidet sich der Mann versehentlich ins Handgelenk. Umgehend wird er in die Notaufnahme eines Krankenhauses gebracht. Seine Finger kann er nicht richtig bewegen. Im Krankenhaus wird er untersucht, die Wunde gespült und genäht. Danach kann er wieder nach Hause. Im neuen Jahr sucht er dann zwecks Kontrolle seine Hausärztin auf – seine Finger sind nämlich immer noch unbeweglich. Seine Ärztin überweist ihn direkt zurück ins Krankenhaus.

Die Ärzte hier haben den Verdacht, es könne sich um eine Sehnenverletzung handeln, entlassen ihn aber wieder mit einer Überweisung zum Neurologen. Der Student erhält allerdings keinen zeitnahen neurologischen Termin, sodass er wieder im besagten Krankenhaus vorstellig wird. Nun schaut sich ein Handchirurg die unbeweglichen Finger des Mannes an. Er tippt auf eine Schwellung - Nervenschäden hält er für unwahrscheinlich. Wieder wird der Student entlassen. Obwohl er Rechtshänder ist und die Beweglichkeit seiner Hand noch immer eingeschränkt ist, geht er wieder im Café arbeiten. Die Beschwerden halten weiter an.

In einem anderen Krankenhaus bekommt er die Möglichkeit einer prompten neurologischen Untersuchung. Der Neurologe stellt fest, es befinden sich noch Glassplitter in der Hand des jungen Mannes und es liege eine Nervenschädigung vor. Schlussendlich entfernt der Arzt ein weiteres Stück Glas, welches den Nerv vermutlich punktierte und somit geschädigt habe.

Gerade weil seine dominierende Hand nach wie vor in ihrer Beweglichkeit eingeschränkt ist – den kleinen und den Ringfinger kann er nicht mehr strecken – behindert dies den Studenten in allen Lebensbereichen. Er leidet unter einer sogenannten Krallenhand, welcher bei einer frühzeitigen Diagnose und entsprechender Behandlung sogar gute Heilungschancen prognostiziert werden. Genau hier liegt der Casus knacksus, der junge Mann ist überzeugt, hätte das erste Krankenhaus eine zureichende Befunderhebung gestellt und er nicht monatelang auf eine fachspezifische Behandlung warten müssen, wären die Glassplitter viel früher erkannt und entfernt worden. Die Erfolgsaussichten einer schnelleren und vollständigen Genesung wären sicherlich deutlich höher gewesen. Nun bleibt abzuwarten, inwieweit sich der Ursprungszustand der Hand wiederherstellen lässt.

 

 


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