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„Krankenhaus-Lotterie“: Ist Überleben Glückssache? (406/20)

Armutszeugnis: Im Krankenhaus fiel niemandem das unübersehbare klaffende Wundgeschwür am Gesäß eines Mannes auf

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An einem Mittwochmorgen verspürt der Mann Schmerzen in der linken Brust und im Bereich der Rippen. Umgehend sucht er seinen Hausarzt auf. Auch leidet er unter Atemnot. Der Arzt untersucht ihn und stellt eine extrem gefüllte Harnblase fest, woraufhin er ihn notfallmäßig zu einem Urologen überweist. Sofort wird er bei dem Urologen vorstellig, welcher allerdings kein Blasenproblem feststellen kann. Inzwischen ist die Hausarztpraxis des Mannes aber geschlossen, da es schon Nachmittag ist. Er beschließt, direkt am nächsten Morgen mit den Ergebnissen wieder zu seinem Hausarzt zu gehen. Doch noch am selben Abend verschlechtert sich sein Zustand so sehr, dass seine Frau den Notarzt alarmiert. Dieser will ihn ins nächstgelegene Krankenhaus in Oberhausen bringen. Der Mann betont noch mit letzter Kraft, dass er nicht in das besagte Krankenhaus wolle, weil er befürchte dort nicht gut aufgehoben zu sein. Er hat allerdings kein Mitspracherecht und endet schließlich doch im besagten Krankenhaus.

Direkt beginnen die Ärzte mit Untersuchungen und kommen zu der Diagnose, der Patient leide an einer Lungenentzündung. Er erhält einen Katheder und wird eine Woche lang medikamentös behandelt. Doch an seinem gesundheitlichen Zustand ändert sich nichts, er hat weithin Schmerzen und bekommt schlecht Luft. Erst dann werden weitere Untersuchungen der Lunge vorgenommen. Nun stellen die Ärzte fest, der Mann habe Wassereinlagerungen, welche nicht abgesaugt werden können und somit eine Operation erfolgen muss. Anschließend muss der Mann sogar intensivmedizinisch betreut werden.

Von dem Eingriff erholt sich der Mann recht gut und soll sogar aus dem Krankenhaus entlassen werden. Am nächsten Tag soll es schon so weit sein. Er telefoniert gerade mit seiner Frau, als diese ihn auf einmal gar nicht mehr verstehen kann. Ihr Mann lallt nur noch. Umgehend fährt die Frau ins Krankenhaus, um nach ihrem Mann zu sehen. Dort findet sie ihn in einem desolaten Zustand! Weder hat er gegessen noch getrunken. Immer wieder fällt er in einen Dämmerzustand und kann ihr noch mitteilen, dass es ihm vorkäme, als sei das ganze Zimmer schief. Natürlich holt die Frau sofort einen Arzt hinzu, allerdings kann er sich den Zustand des Mannes auch nicht erklären. Die Frau entscheidet sich, bei ihrem Mann im Krankenhaus zu bleiben. Ein CT und ein EKG werden bei dem Mann durchgeführt, wieder ohne Befund. Nachts verschlimmert sich der Zustand des Mannes weiter – gut das seine Frau ihm nicht von der Seite gewichen ist und sofort Alarm schlagen konnte. Ein Kardiologe führt, mal wieder, ein CT durch, was ebenfalls ohne Ergebnis bleibt. Indes verschlechtert sich der Zustand des Oberhauseners weiter, sodass er erneut intensivmedizinisch betreut werden muss.

Erst jetzt wird ein MRT seines Kopfes angefertigt, welches lauter weiße Flecken aufweist.

Nun kontaktieren die Ärzte Kollegen in einem anderen Krankenhaus, um das MRT-Ergebnis zu besprechen: Die andere Klinik veranlasst umgehend, dass der Mann dorthin verlegt wird – sie konnten sofort zahlreiche Entzündungsherde mit angrenzender Hirnhautentzündung diagnostizieren. Den Ärzten in dem anderen Krankenhaus gelingt es den Mann zu stabilisieren.

Aktuell befindet sich der Oberhausener in einer Reha-Klinik, wo sein Gesundheitszustand weiterhin verbessert werden soll. Im Moment ist er auf intensive Pflege angewiesen: Er kann nicht sprechen, nur mit <ja> und <nein> antworten und nur minimal seinen Kopf bewegen. Auch muss er immer mal wieder mit Sauerstoff über einen Luftröhrenschnitt versorgt werden. Ob und inwiefern sich eine Besserung einstellt, ist nicht vorauszusagen.

Die Frau ist sich sicher, hätten die Ärzte im Oberhausener Krankenhaus sofort weitreichende Untersuchungen angestellt, Kollegen kontaktiert und nicht erst gewartet, bis ihr Mann beinahe tot war, wäre er heute sicher kein Pflegefall.

 

Nachtrag: Der Mann ist im November 2020 verstorben

 

 


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