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Traumatisches Geburtserlebnis: Kaiserschnitt ohne wirksame Betäubung - Was muss passieren, damit Patientinnen endlich ernst genommen werden? (1004/20)

BILD vom 25.02.2021 Mein Krebs war nur eine Entzündung Herne Oberhausen Pathologen Behandlungsfehler groß

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Auf die Geburt und ihr neues Leben als Eltern freute sich das Paar schon lange. Geplant hatte die werdende Mutter eine natürliche Geburt und sich darauf vorbereitet. Als dann Ende September 2020 früh morgens die ersten Wehen einsetzten, begab sich die Frau ins Krankenhaus (Köln). Bis zum Abend konnte sie dann allerdings wieder nach Hause, da die Wehen noch nicht weit genug fortgeschritten waren. Gegen Abend wurden diese dann heftiger und sie wurde im selben Krankenhaus aufgenommen, doch die Geburt geriet ins Stocken. Auch Medikamente halfen nicht, die Geburt voranzubringen. Nach über 24 Stunden schmerzende Wehen entschieden sich die Ärzte für einen Kaiserschnitt.

Die Frau erinnert sich noch genau, welche Hektik auf einmal um sie rum ausbrach. Sie hatte das Gefühl, es kam eine Dynamik auf, die an eine Not-OP erinnerte, obwohl der Herzschlag des Kindes in Ordnung war. Um die Betäubung für den Kaiserschnitt vorzunehmen, sollte die Frau auf einer Pritsche sitzend einen Buckel machen. Aufgrund ihrer heftigen Wehen war ihr das kaum möglich. Endlich war die PDA dann gesetzt und der obligatorische „Kälte- und Pikstest“ folgte. Hierbei prüft ein Arzt, ob die Betäubung wie gewünscht wirkt und mit der OP begonnen werden kann.

Zuerst wurde der Frau ein Kältespray auf den Bauch gesprüht. „Spüren Sie das?“, fragte einer der Beteiligten. „Ja, ich spüre die Kälte!“, antworte die Frechnerin. „Sie spüren das etwas aufgesprüht wird“, entgegnete ihr Gegenüber. „Nein, ich spüre die Kälte“, versicherte die Frau. Der Test wurde wiederholt. Der Dialog ebenso. Als Nächstes folgte der „Pikstest“. Auch hier beteuerte die werdende Mutter zweifach, dass es nicht lediglich der Druck sei, den sie spüre, sondern dass sie deutlich wahrnehme, wie ein spitzer Gegenstand in ihren Bauch pikst. Erneut nahm keiner die Aussagen der Frau ernst! Ihr wurde schlichtweg einfach nicht geglaubt und ihr Empfinden konsequent ignoriert.

Aufgrund der fälschlichen Annahme des verantwortlichen Arztes (schließlich war dieser der Meinung, seine Patientin verwechsle Schmerz- mit Druckempfinden) wurde dann die OP eingeleitet.

Nun durfte auch der Ehemann dazu kommen und sich an die Seite seiner Frau setzen.

Was nun folgte, war ein etwa 40-minütiger Albtraum: Sobald der Arzt den ersten Schnitt am Bauch der Frau setze, schrie diese heftig auf vor Schmerzen. Sie brüllte und weinte, doch die OP wurde einfach fortgesetzt. Alles was folgte, musste die werdende Mutter ungefiltert bei vollem Bewusstsein miterleben. Sie spürte, wie ihre Bauchdecke aufgeschnitten und Muskeln durchtrennt wurden. Immer wieder schrie und wimmerte sie. Hilflos saß ihr Mann daneben, konnte nur in die panischen Augen seiner Frau schauen und versuchen, sie zu beruhigen.

Plötzlich wurde es im OP-Saal unruhig. Eine Hebamme trat ein und sagte: „Hier stimmt doch was nicht!“ „Wollen Sie eine Vollnarkose?“, fragte jemand die Frau. Vor Schock und Schmerz konnte sie kaum antworten. Mit letzter Kraft winselte die Frau: „Ja, ich halte es nicht mehr aus!“.

Aber auch jetzt wurde ihr Wunsch ignoriert. Die Vollnarkose bekam sie nicht. Jemand sagte, „Sie haben es ja gleich geschafft.“ Dann merkte die Frau, wie ihre Gebärmutter aufgeschnitten wurde. In dem Moment dachte sie nun wirklich sterben zu müssen! Dann riss ein Arzt ihr das Baby aus dem Bauch. Auch das Versorgen der Wunde und das Nähen im Anschluss erlebte die Frechnerin voll mit. Wieder weinte und schrie sie.

Nach der Operation lag sie völlig geschockt und apathisch da. Sie wurde dann zu ihrem Mann und Baby in ein Zimmer gebracht. Ein Gefühl der Scham überkam sie. „Irgendwie fühlte ich mich wie vergewaltigt – und das Gefühl ist bis heute geblieben!“, erinnert sich die Frau an ihr traumatisches Geburtserlebnis. Sie hatte sich so auf ihr erstes Kind gefreut und konnte diese ersten wertvollen Momente gar nicht genießen. Auch Tage später hatte sie das OP-Martyrium noch nicht verarbeitet. Nach wie vor belastet sie das Erlebte. Das unmenschliche Vorgehen der Beteiligten hat einfach die Geburt überschattet. Untrennbar ist das schönste Ereignis in ihrem Leben mit dem schlimmsten verknüpft. Das Gefühl zermürbt sie. Vor allem kann sie nicht begreifen, warum keiner des Geburtsteams, sie, die dort auf dem OP-Tisch lag und unvorstellbare Schmerzen erlitt, nicht ernst nahm. Es wäre ja möglich gewesen, beispielsweise die Betäubung nach zu spritzen. Viel Leid wäre der Frau erspart geblieben, hätten die Ärzte lediglich ihrer Patientin Glauben geschenkt, was ja eigentlich eine Selbstverständlichkeit sein sollte.


   

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