Die Frau aus Bottrop (33 Jahre) unterzog sich in einem Krankenhaus ihres Wohnorts einer Brustverkleinerung. Vermutlich führten Fäkalkeime in der Wunde und deren inadäquate Nachbehandlung durch den zuständigen Arzt zur Entstellung der Brust. Inzwischen sind die Brustwarzen der Frau „abgefallen“ und eitrige, nicht-heilen wollende Wunden verursachen ihr nach wie vor starke Schmerzen.
Zwei Tage nach der Brustkorrektur wurde die Frau aus dem Krankenhaus entlassen, wo die Operation stattfand. Innerhalb der nächsten Tage wurde sie zwei Mal notfallmäßig im Krankenhaus aufgrund starker Blutungen an den Wunden und Schmerzen vorstellig. Der Arzt war allerdings der Meinung, alles sei ganz normal. Danach ging die Bottroperin in kurzen Abschnitten zur Kontrolluntersuchung und Verbandswechsel. Bereits zu diesem Zeitpunkt machte sie den behandelnden Arzt auf die sich dunkel verfärbten Brustwarzen und die gerissene Wunde aufmerksam. Dieser blieb bei seiner Ansicht, alles sei ganz normal.
Nur kurze Zeit später platze an der rechten Brustwarze das Gewebe, sodass dort ein offener Spalt entstand. Zwischenzeitlich auch bei ihrer Gynäkologin Rat suchend, erhielt die Frau Antibiotika. Doch dann klaffte auch die Wunde an der linken Brust weiter auf. „Es suppte aus der Wunde, die Brustwarzen waren inzwischen ganz schwarz und hart“, erinnert sich die geschädigte Patientin. Aber ihr Arzt beharrte weiterhin, sie müsse Geduld haben, die Wunde müssen von innen nach außen verheilen, dies dauere einige Zeit.
Erst beim nächsten Kontrolltermin begann der Arzt abgestorbenes Gewebe abzutragen und spezielle Verbände zur Wundheilung anzulegen. „Die Wunden rochen schon ganz übel und meine rechte Brustwarze hing nur noch am seidenen Faden“, so die junge Frau.
Eine erneute OP im besagten Krankenhaus erfolgte. Der Patientin wurde im Anschluss von einem Hautkeim berichtet und sie erhielt Antibiotika. Auch nach dieser OP stellt sich keine Besserung der Wunde ein. Erneut wendete sich die verzweifelte Frau an den Arzt. Dieser beharrte, die Nekrose (Absterben des Gewebes) sei einer Durchblutungsstörung geschuldet und nicht auf einen Keim zurückzuführen. Trotzdem wurde das Antibiotikum gewechselt, weil dieses laut Aussage des Arztes nicht gegen den Hautkeim wirke.
Nun wendete sich die Bottroperin wieder an ihre Gynäkologin. Diese überwies sie in ein anderes Krankenhaus. Hier untersuchten die Ärzte eingehend die Wunde, nahmen Abstriche und ordneten eine erneute OP beider Brüste an. Die Brustwarzen mussten entfernt werden. Der Abstrich ergab: Die Frau litt an Fäkalkeimen in der Wunde!
Auch noch Monate nach dem ursprünglichen Eingriff werden die Wunden der Frau mit Drainagen versorgt: Sie heilen aber nur sehr langsam.
Der weitere Wundheilungsverlauf bleibt abzuwarten. Schmerzen hat die Frau immer noch. Da ihre Brüste so stark in Mitleidenschaft gezogen wurden, ist es höchst fraglich, inwiefern diese kosmetisch wiederhergestellt werden können, beispielsweise durch künstlich geformte Brustwarzen. Die langen und großen Narben werden sie wohl auf ewig an diese Tortur erinnern. Auch eine enorme psychische Belastung für eine noch so junge Frau. Zu Recht fragt sich die Patientin nun, wie es zur Kontamination mit den Fäkalkeimen kommen konnte und warum ihr Arzt erst so spät reagierte bzw. gar nicht einräumte, dass es sich nicht nur um Hautkeime handelte.
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